this post was submitted on 19 Oct 2023
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Ich denke ich bin einer dieser Menschen die du hier beschreibst. Es gab vor einigen Jahren mal ne Zeit, in der mein Hyperfokus hart gekickt hat, mein Arbeitsvertrag ausgelaufen war und ich in der Branche in der ich gelernt habe keinen Job fand. Also habe ich, nachdem ich ziemlich viele Strongmanvideos geschaut habe, beschlossen an meiner Ernährung was zu tun und ich war über 4 Monate jeden zweiten Tag für mindestens 90 min im Fitti. Damals wog ich 127 kg. Gut, die Ernährungsumstellung war schon echt hart, weil ich dort fast nur Hühnchenbrust und Quark gegessen habe und meine Kalorien penibel per App getrackt habe und bei 1600 kcal / Tag Schluss war. Viel zu wenig eigentlich. Nach diesen 4 Monaten war ich auf 107 kg. Nach diesen 4 Monaten hatte ich einen neuen Job, den ich aber nur des Geldes wegen angenommen habe. Schichtsystem, 50-60 Minuten Pendelweg pro Strecke. Natürlich hatte ich da nicht mehr die Energie bzw auch Kapazität das aufrechtzuerhalten. Das Fitti ist weggefallen, die Ernährung habe ich in der Zwischenzeit etwas Alltagstauglicher gestaltet, aber sie war immer noch recht strikt.
Ein Jahr später hat sich dann eine Depression eingeschlichen und es war mir völlig egal was ich esse. Bei manchen Menschen mit Depression herrscht Appetitlosigkeit, das war bei mir aber nicht der Fall. Ich hab einfach irgendwas gegessen, nur damit ich satt bin. Natürlich hab ich mich auch nicht mehr viel bewegt, weniger als zuvor im zwischenzeitlich erneut gewechselten Job, in der Branche in der ich gelernt habe. Ich habe zwar keine akute Depression mehr, allerdings auch nicht wirklich die "geistige Kapazität" nachhaltig und dauerhaft meine Kalorien zu tracken und mich regelmäßig ausreichend zu bewegen. Das fällt mir einfach noch sehr schwer.
Um ehrlich zu sein, empfindet ein Teil von mir diese Spritze als "easy way out". Aber ich weiß ja auch, dass abnehmen nicht das einzige Problem ist, sondern auch dauerhaft das Gewicht zu halten. Letzteres schaffe ich im Normalfall recht gut. Zusätzlichen Aufwand reinzustecken und abzunehmen, was in meinem aktuellen Fall zu Normalgewicht etwa 50 kg wären, überfordert mich aber. Trotzdem denke ich, dass ich irgendwie Skrupel hätte beim Hausarzt diesbezüglich anzufragen.