this post was submitted on 27 Aug 2023
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Nein, für den Klimawandel kämen neue Atomkraftwerke Jahrzehnte zu spät.
Die… stehen da doch schon?
Brudi, was glaubst du eigentlich, wie viel die Dinger produziert haben? Das waren gerade mal 6% des Bedarfs in Deutschland. Das ist lächerlich wenig. Gekostet hat es aber wahnsinnig viel.
6% overall kann nachts trotzdem mehr sein. Sieht hier auch danach aus https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&year=2022
Aber dafür haben wir jetzt mehr Kohlestrom.
Es wäre eventuell möglich die dieses und letztes Jahr abgeschalteten Reaktoren in der nächsten Legislaturperiode wieder in Betrieb zu nehmen. Es kommt drauf an wie schnell sie mit dem Abreissen sind, aber bei Isar 1 was 2012 vom Netz ging wurde erst 2017 die Rückbaugenehmigung erteilt. Wobei bis dahin die Stromversorgung schon viel grüner sein wird, da mehr Erneuerbare am Netz sind und sie nicht mehr AKWs ersetzten, sondern fossile.
Die musst du erstmal überprüfen, da sind seit Jahren keine echten Checks mehr gemacht worden. Technik ist alt = kaum Fachkräfte für Betrieb, und wahrscheinlich würden Anwohner erstmal klagen. Das wird nichts mehr
Schon klar, ist aber immernoch schneller als ein Neubau.
Das sind aber zwei verschiedene Dinge. Vorhandene Reaktoren weiterlaufen lassen, die in diesem Jahr (solange sie noch liefen) nicht mal 3% zur Produktion beitrugen, ist symbolisch.
Neue Kraftwerke für die Grundlast zusätzlich zu Erneuerbaren neu zu bauen, ist eine völlig andere Größenordnung. Um in 20-30 Jahren (und mehr als ein Jahrzeht nur für den Bau - geplant werden wollen die aj auch nicht inklusive einem Ort) die nötige Minimalmenge Strom zu erzeugen, um fluktuierende erneuerbare Energie als Grundlast zu unterstützen (dass wir nicht teure Atomkraft und teuere Speicherinfrastruktur parallel bauen wollen, ist durch die Wirtschaftlichekit bedingt) müssten wir jetzt anfangen genug Reaktoren zu bauen, um etwa 100% des derzeitigen Bedarfs zu decken. Denn so massive wird der Bedarf steigen, wenn wir in Zukunft nahezu den gesamten Primärenergiebedarf klimaneutral und elektrisch decken wollen. Derzeit sind es gerade mal ~20% des Primärbedarf, der von Elektrizität gedeckt wird.
Also kannst du selbst rechnen... Faktor 5... minus dem, was durch die Elektrifizierung eingespart werden kann. Die Einsparungen sind tatsächlich enorm (z.B. ist ein E-Auto ein Traum im Vergleich zu Förderung, Transport und Verbrennungseffizienz von Benzin) aber am Ende unter einem Faktor von 2,5-3 rauszukommen ist reine Utopie. Wieder zum Selbstrechnen: Wir brauchen 2050 und danach mindestens 2,5 bis 3 mal so viel Strom wie heute. Wir bräuchten ca. 35% Deckung durch Atomkraft... Da hast du die mindestens 100% nach heutigen Bedarf, die wir jetzt bauen müssten.
Die Reaktoren wurden schon vor 4 Monaten abgeschaltet. 2021 waren wir in Deutschland bei über 13% Atomstrom mit 6Kraftwerken. Das sind 40% von der Kohleverstromung vom letzten Jahr, also eine ganze Menge. Vorallem würde es die besonders dreckigen Braunkohle Grundlastkraftwerke ersetzen und damit die Emissionen des Stromsektors praktisch halbieren. Das ist also keine Symbolpolitik, sondern einfacher billiger Klimaschutz.
Dann ist es schon heute so, dass fossile die teuerste Stromform ist. Also AKWs weiterbetreiben würde die Strompreise senken, da weniger Kohlestrom gebraucht wird. Damit werden Wärmepumpen, Elektroautos, Elektrolyse und so weiter auch interessanter. Bis 2035 sollten 20GW an Wasserstoffkraftwerken in Deutschland stehen und die Erneuerbaren AKWs praktisch ersetzen, aber vorher macht es einfach nur Sinn. Vorallem mit starken Ausbau an Erneuerbaren.