this post was submitted on 30 Jun 2023
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Netzpolitik

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"Erste Frist abgelaufen - Die Open-Source-Software Invidious zeigt YouTube-Videos ohne Werbeunterbrechungen und ohne Tracking. Google reagiert mit einem Schreiben der Rechtsabteilung, doch der Anbieter stellt sich stur.

Wer Videos auf YouTube schauen will, zahlt meist mit der eigenen Aufmerksamkeit: Google fügt in die Videos zahlreiche Werbeunterbrechungen ein und verfolgt genau, welche Interessen Nutzerinnen und Nutzer zu haben scheinen, um daraus ein Werbeprofil zu bilden. Das Projekt Invidious hingegen hat sich zum Ziel gesetzt, YouTube-Videos werbe- und trackingfrei verfügbar zu machen. Dazu müssen die Nutzerinnen und Nutzer auf eine der zahlreichen Websites zugreifen, die Invidious installiert haben. Die Programmierer hinter dem Projekt haben nun ein Schreiben der Rechtsabteilung von YouTube veröffentlicht, in dem die Verantwortlichen aufgefordert werden, das Projekt innerhalb einer Woche einzustellen. Zur Begründung führen die Juristen an, dass sich Invidious nicht an die Vereinbarungen zur Nutzung von YouTubes Programmierschnittstelle halte. Diese verbieten es etwa, Werbeeinblendungen zu unterdrücken oder das Herunterladen von Videos anzubieten. Obwohl die Frist am Donnerstag abgelaufen ist, haben die Projektverantwortlichen bisher keine Anstalten gemacht, den Forderungen YouTubes nachzukommen. Im Gegenteil: Für den Fall, dass die Entwicklerplattform Github die Accounts des Projekts sperrt, haben sie Sicherheitskopien des Quellcodes angelegt, und sie versuchen, eine juristische Verteidigung innerhalb der Europäischen Union zu organisieren. (...) In einem Blogbeitrag weist einer der Programmierer mit dem Pseudonym »TheFrenchGhosty« die Argumente von YouTube vollumfänglich zurück. Da Invidious keine Programmierschnittstelle von YouTube nutze, sei man auch nicht an die Bedingungen gebunden, die die Firma daran knüpfe. Zudem sei das Projekt unabhängig von einzelnen Beitragenden: »Selbst, wenn ich oder andere aufhören, an Invidious zu arbeiten, wird es das Projekt weiterhin geben«, schreibt »TheFrenchGhosty«. @TheFrenchGhosty@lemmy.pussthecat.org

Google kämpft seit Jahren gegen Projekte, die YouTube-Daten zu anderen Zwecken nutzen. Immer wieder sperrt das Unternehmen den Zugang von Websites, die YouTube-Videos herunterladen oder die Musik von Musikvideos abspeichern können. Komplett stilllegen konnte es solche Angebote aber bisher nicht."

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