Das große Problem ist, dass wir immer noch keinen Mechanismus haben, um Mobilität sozial abzusichern:
- als Gutverdiener ist auch ein Euro mehr pro Liter zu verkraften. Dann kostet der Liter Benzin halt 2,63€ statt 1,63€ und die 100km bei 5l/100km dann statt 8,15€ nun 13,15€. Ist sicherlich spaßbefreit, aber 100€ zusätzlich halten jetzt wirklich nicht davon ab die 1000km mit der 80.000€ teuren Karre in den Urlaub nach Spanien zu rollen.
- als Geringverdiener ist man dann aber ganz schnell am Ende der Fahnenstange angelangt und steht dann mangels gutem ÖPNV ohne Mobilität da
- Gutverdiener sind auch mit Dienstwagen, Tankkarten etc. besser gegen steigende Spritpreise abgefedert als der Mindestlöhner
- Das gilt natürlich auch für alles rund um das Thema eAuto
Oder anders gesagt: Der Preis ist das einzige Werkzeug, das wir haben. Entweder per "Strafsteuer" oder per Subvention. Aber wir haben kein Werkzeug, um Leute von wirklich sinnfreien Autofahren abzuhalten und das ist ein Problem. Es gibt schlicht und einfach kein Werkzeug, um den Typen, der neben einer Straßenbahnhaltestelle wohnt, davon abzuhalten, die 4 Stationen mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Oder Leute zu stoppen, die 500km zum definitiv nicht nächsten Weihnachtsmarkt fahren, nur damit sie sich dort betrinken. Und das wird auch mit 10 Cent oder mehr pro Liter nicht aufhören, die Frage ist nur, ob einige sich das nicht mehr leisten können.