this post was submitted on 06 Dec 2023
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Rowan Atkinson on freedom of speech (English)
Ich mag ihn ja, aber diesen Müll konnte ich mir nicht antun. Kann ich immer noch nicht.
Kannst du das genauer erläutern? Sollte man mehr für sich behalten, oder wie genau meinst du das? Ich persönlich finde Zensur keine gute Lösung.
Reminder: Atkinson redet hier über die Situation im UK, section 5 of the public order act. Ich rede allgemein.
Weil er sagt, dass Sarkasmus und Kritik als Beleidigung interpretiert werden kann. Das ist kein Problem mit "free speech", sondern damit, dass die falschen Leute auf den falschen Positionen sitzen. Dass es denen erlaubt wird, das so zu interpretieren - siehe UK courts und wie die funktionieren.
"I am only intolerant of intolerance" kritisiert er hart. Als ob eine Intoleranz so wäre wie die nächste. Das stimmt halt einfach nicht. Und wenn man den Satz von Popper zerlegen möchte muss man sich schon mehr anstrengen als ein Angriff auf akademisch gebildete Kreise. War erbärmlich.
Er geht auch davon aus, dass man nichts anderes macht als "free speech" zu bannen. Das stimmt nicht automatisch, falls es so wäre, dann ja: Populismus. Aber damit einher gehen müssen halt andere Maßnahmen, und in einer guten Gesellschaft muss das passieren. Das Fehlen anderer Maßnahmen kann man immer kritisieren. Das eine schließt das andere nicht aus, das impliziert er aber grundsätzlich.
Er geht auch davon aus, dass man sein "Immunsystem" gegen hate speech aufbauen sollte. Demnach wären Twitter-User die abgehärtesten Säue aller Zeiten - sind sie aber nicht. Und was ist mit dem Immunsystem von leicht zu Beeindruckenden? Hate Speech funktioniert unter anderem, weil sie Leute erwischt, die sich eben nicht auskennen. Und die sollte eine Gesellschaft nicht schützen, sondern man soll sie irgendwelchen Scharlatanen und Populisten zum Fraß vorwerfen, nach dem Motto die Stärksten werden schon überleben und sich immunisieren? Propaganda und Hate Speech funktionieren halt - darum wird es gemacht. Gewähren zu lassen bringt nichts.
Er gibt in seiner Rede nur ein Gefühl wieder und untermauert das nicht mit irgendwelchen Fakten. Das kann ich noch am ehesten verzeihen. Aber er spricht hier eben nicht als Autorität oder mit irgendwelcher Kenntnis, und dessen sollte man sich bewusst sein.
Alles in allem will er jeden alles sagen lassen. Es ist ein schönes "die wahren Authoritären sind die anderen"-Gerede. Das übliche "Man kann nichts mehr sagen", während er auf einer Bühne steht und sich damit rausredet, er würde ja für die Schwachen einstehen, die seine Privilegien nicht haben. Als ob in einem Englischen Pub nicht noch härter geredet wird.
Kurz: Es gibt einen Unterschied zwischen "offensive" sein dürfen, Kritik und Sarkasmus und stochastischem Terror, Rattenfängerei und dem verbalen Missbrauch von anderen. Und hier verwischt er die Grenzen, und ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass er zu blöd dafür ist. Das meine ich an Aussagen wie "creeping culture of censoriousness", "the outrage industry" und anderen zu erkennen.
Noch kürzer: Schwache, Minderheiten und bedrohte Menschen gehören geschützt. Vor authoritärem Staat und Hass der Bürger.
Und der fängt eben mit Worten und Beleidigungen an.
Das erkennt er von seinem hohen Ross nicht.
Und, was viel schlimmer ist: Leute die gern offensive shit sagen und gegen Minderheiten hetzen reissen das Video aus dem Kontext und fühlen sich dadurch gerechtfertigt. Und auf die zielt mein Kommentar hauptsächlich ab.
Danke, damit kann ich viel mehr anfangen als "diesen Müll" ;)
Du hast ein Paar gute Punkte, ich werde das noch in Ruhe nach der Arbeit durchgehen, parallel zum Video.
mimimi
Mach ma Internetpause, Bruder. Deine Beiträge sind alle so aufgeregt.
Mimimi