EddyBot

joined 6 months ago
[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 10 points 14 hours ago (2 children)

Die viele heiße Luft im Konrad-Adenauer-Haus kann man bestimmt auch noch irgendwie einem Generator zuführen

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 15 points 1 day ago (1 children)

Fox News moment

In einem Paralleluniversum würde die Seite erklären das bessere Integration von Nicht-Deutschen und ein aufbrechen patriachaler Strukturen zu weniger Gewalt führen würde

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 2 points 2 days ago (1 children)

Ich werde immer noch nicht schlau daraus warum eine Minderheitsregierung bis zur regulären Wahl nicht reichen würde? Wegen ideologischer Fraktionsdisziplin?

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 17 points 2 days ago

Abonnement-Zeitungen müssen nicht durch rage bait und skandalisierende Schlagzeilen Klickzahlen in die Höhe treiben, damit ihre Werbepartner glücklich sind.

Aber manche Zeitungen versuchen ihr Bezahlprogramm durch reißerische Headlines zu legitimieren

Ziemlich Banane finde ich das ich auch bei der taz immer wieder Journalismus Fast Food sehe und das obwohl sie sich durch ihr Gewerkschafter/Spendenmodell finanzieren

Da gefällt mir das Fediverse wo viele Leute die oftmals interessanten Artikel von verschiedenen Zeitungen posten und teilweise den Text hinter der Bezahlschranke kopieren

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 1 points 2 days ago

Die Doku ist ziemlich krass

Milliarden Euro werden ausgegeben um Nicht-Europäische Menschen sterben zu lassen anstatt mit dem Geld ihre Integration zu bezahlen

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 11 points 3 days ago* (last edited 3 days ago) (2 children)

Es hilft ungemein ein Youtube Frontent (z. B. FreeTube) zu nutzen das DeArrow (https://dearrow.ajay.app/) unterstützt

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 7 points 4 days ago

Wenn ich micht Recht erinnere bekommen die Autoren der Bücher für verkaufte Exemplare schon arg wenig, noch weniger für Bibliotheksbücher und fast gar nichts für ausgeliehene E-Books

Leider hat meine Bibliothek in ihrer online Ausleihe (Overdrive) auch fast kaum Auswahl und vor allem ältere Bücher fehlen mir oft komplett
weswegen ich dann oft auf gebrauchte Bücher und Libgen ausweiche

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 6 points 4 days ago (1 children)

Das Problem ist das sau viel im Supermarkt was ungesund und/oder klimaschädlich ist einfach günstiger besteuert und/oder krass viele Subventionen bekommen

(gleiches Spiel für fossile Energien)

Trotzdessen steigt die Zahl an Veganer, Vegetarier und Flexitarier in Deutschland und ist das auch sehr gut

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 16 points 1 week ago

Viele gute Punkte und endlich mal ein paar Zahlen im Artikel!

Menschenwürde? Für Erwerbslose gilt sie maximal ein kleines bisschen.

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 4 points 1 week ago

Frau Wagenknecht will doch gar nicht regieren, aus der Opposition lässt es sich besser rumpoltern
auch komisch wie sie über die Köpfe ihrer Gruppierung im Bundesland entscheidet, evtl. wären die ja pragmatischer wenn sie denn dürften

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 11 points 1 week ago

Özoğuz hatte in ihrer Instagram-Story für kurze Zeit ein Foto geteilt, das ein Flammenmeer mit der Überschrift »This is Zionism« (»Das ist Zionismus«) zeigt. Der Beitrag stammte von »Jewish Voice for Peace«, die Organisation setzt sich nach eigenen Angaben für eine »palästinensische Befreiung und Judentum jenseits von Zionismus« ein.

ok, rechtsextreme Zionisten in der israelischen Regierung mit anderen Zionisten gleichzustellen ist ein wenig Gaga
Özoğuz hat dann auch sofort zurückgerudert, sicht entschuldigt und den 7.Oktober verurteilt

aber sofort einen großen Eklat heraufzubeschwören von Herr Spahn ist halt sein Playbook
kackendreist anderen den Rücktritt zu fordern während er für einen keinen seiner Fehler einsteht

 

Was wir Ihnen jetzt erzählen, klingt als sei deutscher Journalismus in der Hand dahergelaufener Stümper. Mitten unter uns leben gewissenlose Medienschaffende, die die Berichterstattung über Migration und Kriminalität nutzen, um eigenen Vorurteilen freien Lauf zu lassen. Willkommen in einer Parallelwelt, in der die Jagd nach Aufmerksamkeit mehr zählt als journalistische Prinzipien und gesellschaftliche Verantwortung.

So in etwa könnte die Anmoderation zu dieser Recherche lauten, wäre sie von „Spiegel TV“. Seit mehr als 30 Jahren steht das Magazin für investigative Recherchen und boulevardeske Zuspitzungen. Vor allem die Reportagen über sogenannte „Clans“ entzweien Fans und Kritiker: Die einen feiern sie als mutig und schonungslos. Die anderen werfen dem Format das Schüren rassistischer Vorurteile vor.

Worum geht es, wenn bei „Spiegel TV“ von „Clans“ die Rede ist? Wer kommt zu Wort, wer bleibt außen vor? Und welches Bild zeichnet das Format von Kriminalität in Deutschland? Für diesen Text wurden 40 Dokus aus den vergangenen zehn Jahren ausgewertet.

Bei „Spiegel TV“ gilt: „Clans“ = Kriminalität

Gemein war allen Sendungen ihr Schwerpunkt: Ist bei „Spiegel TV“ von „Clans“ die Rede, geht es immer um Kriminalität. Es gab keinen einzigen Beitrag über andere Aspekte – etwa zu Umständen von Migration oder den Verfehlungen von Integrationspolitik. Während sich Beiträge über Roma-Familien meist um den „Enkeltrick“ drehen, behandelt die „Spiegel-TV“-Berichterstattung über arabische Großfamilien Delikte sehr unterschiedlicher Art und Schwere. Die Vorwürfe reichen von Raubüberfällen und Gewalttaten bis hin zu Vertrags- und Nachbarschaftsstreitigkeiten. Häufig werden Fälle, die räumlich und zeitlich weit auseinanderliegen, dramaturgisch zu einem einheitlichen Bedrohungsszenario verwoben – ohne dass klar wird, was die Taten miteinander zu tun haben.

Migrantische Großfamilien und ihre Mitglieder werden bei „Spiegel TV“ explizit mit Kriminellen gleichgesetzt, zum Beispiel in den Titeln („Eine Familienbande auf Beutezug“, „Die fette Beute der Clans“, „Die Menschen-Abzocker“, „Eine kriminelle Dynastie.“), oder durch Moderation und Sprecher. In mindestens 30 von 40 Beiträgen finden sich Formulierungen, in denen Menschen mit bestimmten Familiennamen pauschal zu Kriminellen erklärt werden. Über eine polnische Roma-Großfamilie sagte die Off-Stimme 2018: „Der Goman-Clan hat viele Traditionen. Eine besteht darin, mit möglichst viel Aufwand möglichst viel Geld zu ergaunern.“ Die Großfamilie Abou Chaker wird in einer Dokumentation von 2020 als „Einbrecherfamilie“ und „kriminellster Clan schlechthin“ bezeichnet. In derselben Doku heißt es über die Mhalami-Großfamilie, der tausende Personen angehören: „Viele verstehen nur eine Sprache.“ Im selben Jahr ist in einem anderen Beitrag von der „Vorliebe der Remmos für diebische Aktivitäten“ die Rede.

Diffuse Bedrohung statt Aufklärung

Einordnungen und Hintergründe, die solchen Pauschalisierungen entgegenwirken könnten, fehlen in fast allen untersuchten Beiträgen. Generell bleibt der konkrete Erkenntnisgewinn zum Thema („Clan“)-Kriminalität in „Spiegel TV“-Beiträgen erstaunlich gering. Wie „Clankriminalität“ definiert wird und welche Straftaten das Phänomen umfasst, erfährt das Publikum meist ebenso wenig wie dass dieser Bereich der Kriminalität weniger als ein Prozent der Kriminalität in Deutschland ausmacht und nur ein Bruchteil der Mitglieder migrantischer Großfamilien in ihrem Leben kriminell werden. Nur in drei Fällen werden solche Kontexte erwähnt.

Was durch das Fehlen solcher Kontexte entsteht, ist ein diffuses Bedrohungsszenario, scheinbar ausnahmslos schwerkrimineller und allmächtiger Familiennetzwerke. Auch dieses wird häufig dramatisiert. Im Teaser der 2020 ausgestrahlten Dokumentation „Die Macht der Clans“ heißt es zum Beispiel:

„Kriminelle Clans und ihre Imperien sind mittlerweile zu einer Bedrohung für die deutsche Zivilgesellschaft geworden. Es haben sich Parallelgesellschaften etabliert, die nicht zu kontrollieren sind, in denen nicht mehr die Gesetze Gültigkeit haben, sondern nur noch das Recht der Stärke.“

Übermächtige „Clans“, ohnmächtiger Staat

Neben allmächtigen „Clans“ tritt in „Spiegel TV“-Beiträgen meist noch ein weiterer Akteur auf: der ohnmächtige Staat. Dieser – so die Erzählung – stehe den kriminellen Machenschaften der „Clans“ untätig, naiv oder überfordert gegenüber. Die Erzählung geschieht auf vielen Ebenen: durch Geschichten über zu geringe Haftstrafen und zu lasche Gesetze oder durch alarmistische O-Töne.

In 21 von 40 Beiträgen wird die Gegenüberstellung vom machtlosen Staat auf der einen Seite und den übermächtigen Großfamilien auf der anderen explizit durch Moderation oder Sprecher vorgenommen. In diesen Fällen gehen Formulierungen über konkrete und legitime Kritik an überlasteten Gerichte oder fehlenden Möglichkeiten von Ermittlung und Strafverfolgung hinaus und muten teils wie Verschwörungsmythen an. So endet die Dokumentation „Arabische Clans in Berlin“ von 2016 mit den Worten: „Berlin und die Parallelgesellschaft: Arabische Clans, die die Hauptstadt dominieren und ein Staat, der macht- und hilflos zusieht.“ In einem Beitrag über den „Remmo-Clan“ aus dem Jahr 2021 heißt es pauschal: „Das staatliche Gewaltmonopol ist auf die Clans übergegangen.“

Mehr Staatsvertreter als alle anderen zusammen

Trotz der Kritik an staatlichen Institutionen sind ihre Vertreter und Vertreterinnen in „Spiegel TV“-Beiträgen allgegenwärtig. Bei jeder zweiten interviewten Person handelt es sich um einen Mitarbeiter von Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht, anderen Behörden oder Politik. Alle interviewten Staatsvertreter bestätigten mit ihren Aussagen das Narrativ vom kriminellen „Clan“-Mitglied. Nur in zwei Fällen machten sie auch Aussagen, die im weitesten Sinn dem Narrativ widersprechen. In einem Beitrag über ein „Clan“-Mitglied, das seine Nachbarn terrorisieren soll, weist eine Berliner Gerichtssprecherin den „Spiegel TV“-Reporter zum Beispiel darauf hin, dass es sich – anders als von ihm dargestellt – nicht um eine Fall von „Clankriminalität“ handele.

Die befragten Staatsvertreter geben auch immer wieder Einschätzungen jenseits ihres unmittelbaren Kompetenzbereichs - zum Beispiel zu kulturellen, religiösen oder historischen Fragen. In anderen journalistischen Formaten übernehmen diese Rolle meist unabhängige Experten wie zum Beispiel Wissenschaftler. Auf diese trifft man in „Spiegel-TV“-Beiträgen allerdings kaum.

In der 2016 ausgestrahlten Dokumentation „Arabische Clans in Berlin“ klärt ein LKA-Beamter zum Beispiel nicht nur zum Stand seiner Ermittlungen auf, sondern auch darüber, was - seiner Meinung nach - die Ursachen der Kriminalität sind: „Die hergebrachten Stammesregeln wurden nach Deutschland importiert.“ Was ihn zu dieser kulturellen Expertise befähigt, wird nicht klar.

Auf journalistische Einordnung, Infragestellung oder Kontrastierung wartet man nach solchen Aussagen in „Spiegel TV“-Beiträgen meist vergebens. Oft gehen sie so nahtlos in die Erzählung des Off-Sprechers über, dass redaktionelle und staatliche Perspektive nicht mehr zu unterscheiden sind. In vielen Fällen bekräftigt oder verallgemeinert der Sprecher diese Aussagen  zusätzlich. So ergänzt der „Spiegel TV“-Sprecher auf die Aussage des LKA-Beamten über importierte Stammesregeln: „In Berlin leben über 80.000 Menschen mit arabischen Wurzeln. Mittlerweile wurde jeder zweite eingebürgert.“ Kein Wunder, wenn beim Publikum dann der Eindruck entsteht, dass die Aussage des LKA-Beamten für die gesamte arabische Bevölkerung Berlins gelte.

Vollends ersetzt wird die journalistische durch die polizeiliche Perspektive, wenn „Spiegel TV“ „exklusiv" dabei ist, wenn Spezialeinsatzkommandos Wohnungen stürmen, Polizistinnen Immobilien beschlagnahmen oder Menschen aus Shisha-Bars abführen. In fast jedem zweiten Beitrag sind entsprechende Szenen zu sehen. Ob diese sehr aufwendigen Polizeirazzien, die kaum zur Aufdeckung von Straftaten in relevantem Ausmaß beitragen, verhältnismäßig sind, wird nicht hinterfragt. Stattdessen übernimmt „Spiegel TV“ auch hier die Darstellung der Polizei unkritisch.

Wortkarg, wütend, überfordert

Während staatliche Vertreter in jeder Sendung meist mehrfach zu Wort kommen, ist eine Gruppe in den „Clan“-Reportagen auffällig selten zu hören: die gescholtenen „Clan“-Mitglieder selbst. Bei etwa 15 Prozent der Interviewten handelt es sich um Personen, die in der Erzählung von „Spiegel TV“ als Teil des „Clan-Milieus“ erscheinen. Dazu zählen neben als „Clan“-Mitgliedern bezeichnete Personen auch deren Geschäftspartner, Freunde, Mitarbeiter und Anwälte. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Statements von wenigen Worten, in denen die Personen die von „Spiegel TV“ erhobenen Vorwürfe abstreiten. Ein gutes Drittel der Sendungen kommt ganz ohne die Perspektive der Beschuldigten aus.

Auch das Setting, in dem Angehörige migrantischer Großfamilien zu Wort kommen, unterscheidet sich von dem anderer Interviewpartner. Während LKA-Beamte und Staatsanwältinnen im professionell ausgeleuchteten Setting befragt werden, begegnet man ihnen oft pöbelnd, fluchend und überfordert durch das Objektiv einer wackeligen Kamera. Solche Überfallinterviews auf Gerichtsfluren, Gehwegen, Parkplätzen oder – in einem Fall – im Abschiebeflieger sind das Markenzeichen von „Spiegel TV“-Dokus. In 36 von 40 Beiträgen waren sie zu sehen.

Häufig konfrontieren die Reporter bei diesen Einsätzen ihre Zielpersonen in Situationen, in denen sicher niemand ein Interview geben will. In einem Beitrag von 2014 befragt der Reporter den Chef eine Roma-Großfamilie, während dieser – unverpixelt – in Handschellen von maskierten Polizisten abgeführt wird. In einem Beitrag von 2018 über Häuser besetzende Roma in Spanien filmen die Reporter eine mutmaßlich an ihrem Schlafzimmerfenster stehende und nur mit einer Bettdecke bekleidete Frau. Die mehrmaligen Aufforderungen, sie nicht zu filmen, ignorieren die Reporter, bis die Frau und ein Mann aus dem Haus in Richtung des Kamerateams stürmen. Das Bild von den aggressiven Roma ist im Kasten.

Solche Bilder sind auch noch Jahre später in „Spiegel TV“-Beiträgen zu sehen - häufig ohne den ursprünglichen Kontext. In vier Beiträgen zeigt „Spiegel TV“ die Aufnahmen einer Frau, die mit einem Fleischklopfer auf das Kamerateam losgeht. Auch sie ist erkennbar und nicht verpixelt. Die Information, dass die Frau und ihre Familie kurz zuvor Ziel einer Polizeirazzia wurde, fehlt in späteren Beiträgen. Ebenso, dass „Spiegel TV“-Reporter daraufhin versuchten, durch ein Fenster in das Haus zu filmen und die mehrmaligen Aufforderungen der Familie, das Grundstück zu verlassen, ignorierten.

Man kann bezweifeln, ob es „Spiegel TV“ bei dieser Art des Journalismus wirklich darum geht, sinnvolle Informationen zu erlangen. Stattdessen entsteht der Eindruck, die Reporter wollten genau jene Reaktionen provozieren, die sie oft auch bekommen: Beschimpfungen und Handgreiflichkeiten.

Ausführlich und in Ruhe sind „Clan“-Mitglieder in der Regel nur dann zu hören, wenn sie das Klischee vom kriminellen und gewalttätigen Migranten auch durch ihre Aussagen bestätigen. Wie in der Dokumentation „Die Macht der Clans“ von 2020: Ali F. berichtet dort ausführlich, dass der Großteil seiner Familie kriminell sei, die Scharia über dem Grundgesetz stehe und welche Gewalttaten er seiner Ehefrau im Fall der Untreue antun würde.

Der einzige kritische O-Ton entstand zufällig

Nur ein einziges Mal hatte ein Angehöriger einer migrantischen Großfamilie bei „Spiegel TV“ Gelegenheit, dem Klischee vom kriminellen Migranten eine Kritik an Stigmatisierung und Kriminalisierung entgegenzusetzen. In einer 2016 ausgestrahlten Dokumentation über „Libanesische Familienclans“ spricht der Reporter einen Autofahrer, der gerade in eine Verkehrskontrolle geraten ist, auf seinen vermeintlichen „Clan-Namen" an. Dieser weist die Zuschreibung des Reporters zurück:

„Ich lebe seit 30 Jahren hier, ich kann nicht mal ausreisen, keiner Arbeit nachgehen. Jedesmal wenn ich mich bewerbe, komme ich mit dieser Duldung an. (...) Was soll ich hier machen?“

Im selben Beitrag findet sich auch der einzige Fall, in dem ein „Spiegel TV“-Sprecher auf die Folgen von stereotypen Pauschalisierungen aufmerksam macht. In dem Bericht über Kriminalität im Essener Stadtteil Altenessen heißt es: „Der falsche Nachname kann hier schnell zum Stigma werden.“ Warum der „falsche Nachname“ für viele Menschen in Deutschland zum Stigma wird und inwiefern „Spiegel TV“ mit seiner Berichterstattung über „Clankriminalität“ dazu beiträgt, erklärt er leider nicht.

 

Es gibt Hobbies, von denen man gerne erzählt, weil sie einen interessant oder klug oder sportlich machen. Stundenlang durch Social Media und Kommentarspalten scrollen gehört nicht dazu. Dabei ist ja gar nicht alles Quatsch, was einem da so über den Weg läuft. Kürzlich habe ich auf Instagram zum Beispiel ein Video von FDP-Finanzminister Christian Lindner entdeckt, in dem er sehr holpriges Englisch spricht, und die Kommentare darunter waren wirklich Gold: kurze Witze, die sich dezidierter mit Lindners Wirtschaftspolitik auseinandersetzten als jede Lanz-Sendung. Mindestens zehn Minuten lang habe ich also über die Kommentarspalte gebeugt dagesessen und gekichert. Und ich würde rückblickend wirklich nicht sagen, dass das Zeitverschwendung war.

Zwischen Outfit-Fotos, Urlaubsbildern alter Schulfreund:innen und Kochvideos, die man allesamt abspeichert in der Überzeugung, man würde das Spargel-Risotto bald mal nachmachen, begegnen einem auf Plattformen wie Instagram oder TikTok viele gesellschaftspolitische Inhalte. Dass auch etablierte Medien sich dort aufhalten, ist deshalb nachvollziehbar und zeitgemäß. Es produziert aber auch journalistische Herausforderungen, denen klassische Ausspielwege wie Radio und Fernsehen so nicht unterlagen – und merkwürdige Szenen.

Mitlachen über den Naziwitz

Zum Beispiel diese: Ein User kommentiert unter dem Instagram-Beitrag eines öffentlich-rechtlichen Nachrichtenaccounts mit einem NS-Wortspiel: „Wehrmacht denn sowas?“ Die Redaktion antwortet darauf mit „I see what you did there“ und einem lachenden Emoji. Ist das locker und nahbar, weil Naziwitze nun mal auf Social Media kursieren und da will man nicht allzu verklemmt auftreten, die Zielgruppe nicht verprellen? Oder ist es geschmacklos, deplatziert und eigentlich ein Abmahnungsgrund für den oder die verantwortliche Community Manager:in?

Wenn Sie mich persönlich fragen: Letzteres. Wenn Sie mich als Journalistin fragen, die selbst Community Management für verschiedene öffentlich-rechtliche Angebote auf Social-Media-Plattformen gemacht hat, würde ich sagen: Es ist vor allem repräsentativ für ein vielschichtiges Problem.

Große Planlosigkeit in Reaktionen

Viele, vor allem öffentlich-rechtliche Social-Media-Redaktionen scheinen keinen konkreten Fahrplan zu haben, wie sie die Debattenräume, die sie mit ihren Kommentarspalten aufmachen, eigentlich bespielen wollen. In einer der Redaktionen, in der ich in diesem Bereich tätig war, hingen ausgedruckte Memes an der Wand, ein Großteil davon mit dem humoristischen Tenor: beim Community Management brennt’s eigentlich immer, es ist die Hölle, Kommentare moderieren ist Horror.

Ein Grund dafür ist die Funktionslogik von Social-Media-Plattformen. Ein News-Kanal auf TikTok oder Instagram ist deutlich interaktiver als eine gedruckte FAZ auf dem Küchentisch oder eine Dreiviertelstunde „Monitor“ in der ARD. Noch bevor ein Video vorbei oder ein Post gelesen ist, können User:innen reagieren, liken, teilen, kommentieren. Welche Accounts wie viel interagieren, ist entscheidend dafür, bei wem und wie häufig die Beiträge dann ausgespielt werden. Anders formuliert: Algorithmen belohnen viel Interaktion, und in den Kreisen, in denen ein Beitrag auf besonders viel Reaktion zu stoßen scheint, wird er vermehrt angezeigt.

Das habe ich bei der Betreuung von Beiträgen immer wieder beobachten können: in den ersten Minuten nach Veröffentlichung ein paar Sexbots löschen, dann auf ein paar erste inhaltliche Kommentare reagieren, dann passiert vielleicht auch länger nicht viel. Aber wenn zunehmend empörte Kommentare aus einer bestimmten Richtung reinkommen, ist förmlich spürbar, wie der Beitrag plötzlich rapide an Reichweite in bestimmten Communities gewinnt und immer mehr Gleichgesinnte anzieht.

In Netiquetten ist meist schwammig festgehalten, dass Kommentarspalten ein respektvoller Raum des Austauschs sein sollen und deshalb keine justiziablen Äußerungen wie Beleidigungen oder Gewaltaufrufe erlaubt sind. Das Problem sind aber selten solche Kommentare, die offen gewaltandrohend oder diskriminierend sind. Mord- und Gewaltdrohungen, Beleidigungen oder Kommentare wie „Ich hasse Minderheit XY“ – klar müssen die weg. Was aber, wenn eine Kommentarspalte subtiler hasserfüllt ist und gerade durch die Dynamik der Masse kippt?

Nicht verboten, trotzdem Hass

Aus soziologischer Sicht ist das nicht überraschend. Es gibt Phänomene, die sich nicht nur aus den einzelnen individuellen Handlungen erklären lassen, weil sie mehr als die Summe ihrer Teile sind. Wenn ich als Einzelperson in einem bestuhlten Saal hinten aufstehe, kann ich besser sehen. Daraus abzuleiten, dass man grundsätzlich besser sieht, wenn man aufsteht, wäre falsch. Denn wenn alle aufstehen, gilt das nicht mehr. Oder: Wenn Ihnen Ihre Kollegin auf dem Flur sagt, dass sie Sie nicht ausstehen kann, ist das deplaziert und nicht nett, den Betriebsrat würde das aber nicht auf den Plan rufen. Wenn alle Ihre Kolleg*innen sich allerdings im Kreis um Sie herumstellen und Ihnen zusammen ungefragt sagen, dass sie Sie nicht ausstehen können, ist das Mobbing. Social-Media-Kanäle, bei denen Beiträge immer tiefer in Bubbles gespült werden, in denen viel reagiert wird, sind anfällig für diese Dynamiken.

Ein Beispiel: ein einminütiges Video über Angriffe und polizeiliche Repressionen gegenüber queeren Menschen bei einer verbotenen CSD-Parade in der Türkei. Unter dem Reel fast 2.000 Kommentare. Über 80 Prozent davon sind Aussagen wie „Erdogan ist ein Ehrenmann“, „Türkei <3 <3“, „will das in Deutschland auch“, „richtig so“. Der Netiquette zufolge muss keiner dieser Kommentare verborgen werden, im Einzelnen würde man wohl sagen, das ist zwar queerfeindlich, aber nicht verboten. In der Summe wird daraus trotzdem eine hasserfüllte, homophobe Kommentarspalte und es ist spürbar, dass der Beitrag zunehmend vor allem Konten angezeigt wird, die die gleiche Meinung dazu haben.

Ich könnte eine Reihe anderer Beispiele nennen, ein Video über einen antisemitischen Angriff durch einen rechtsextremen Politiker in Polen zum Beispiel. Die Kommentare, die sich offen den Nationalsozialismus zurückwünschen oder klar formulieren, sie würden Juden hassen, sind in ihrer Masse zwar erschreckend, aber auch unstrittig: löschen, weg damit. Bei einer Flut von Kommentaren, die den antisemitischen Politiker zum „Ehrenmann“ adeln, ist das schwieriger. Inhaltlich ist es aber dasselbe: Antisemitismus.

Hauptsache viele Klicks?

Die Finanzierung vieler Social-Media-Teams bei öffentlich-rechtlichen Anstalten ist an steigende Reichweiten gekoppelt. Das führt dazu, dass Evaluationen und Feedbackrunden oft sehr zahlenorientiert sind. Sprich: Je mehr Leute ein Beitrag erreicht und je mehr damit interagiert wird, desto besser, weil die Jahresziele zum Beispiel vorschreiben, dass der Kanal bis zum Ende des Jahres x-tausend Follower:innen mehr haben muss, wenn alle ihren Job behalten wollen. Ein selbst gestecktes Ziel und somit ein hausgemachtes Problem. Besser wäre es, die Daseinsberechtigung eines Angebots an inhaltlichen Parametern zu messen.

Jedenfalls: Als Community Managerin ist es eine merkwürdige Gleichzeitigkeit, zu wissen, dass eine Kommentarflut gerade an eine politische Hetzkampagne grenzt und vor allem aus einer Community fern der eigentlichen Zielgruppe kommt, im Hintergrund aber zu hören, wie gefühlt die Sektkorken knallen, weil: „Hey, 2.000 Kommentare, das ist ja super, das Video zieht richtig an und kriegt immer mehr Reichweite.“

Natürlich wird das Video jetzt gut geklickt, denke ich dann. So funktionieren diese Plattformen. Aber ist es deshalb tatsächlich erfolgreich? War die journalistische Einordnung oder Aufarbeitung eines Themas deshalb wirklich besonders gut? Ich unterstelle Social-Media Redaktionen nicht, dass sie mit Hass und Diskriminierung Reichweite generieren wollen, sie tun es aber teilweise, weil es in der Natur der Plattformen liegt und sie sich dem vielfach nicht entschieden genug entgegenstellen.

Kommentarspalten bitte schneller schließen

Es gäbe für das Problem eine einfache erste Lösung: Wenn in einer Kommentarspalte unter einem Beitrag nicht mehr sachlich diskutiert wird, sollte sie geschlossen werden. Gerade öffentlich-rechtliche Accounts müssten hier deutlich konsequenter und mutiger sein. Meiner Erfahrung nach reagieren obere Hierarchie-Etagen auf die Forderung, Kommentarspalten zu schließen jedoch oft mit Entsetzen und einem klarem „Nein“. Ob ich nicht wisse, wie sehr der öffentlich-rechtliche Rundfunk dafür kritisiert werde, nicht genug Meinungsvielfalt zu zeigen, unliebsame Meinungen gar zu zensieren. Doch, doch, ich sag mal so, wenn man beruflich Internetkommentare liest, kommt man an dieser Erkenntnis schwer vorbei. Aber darum geht es gar nicht.

Woher kommt die Annahme, einen eigens geschaffenen Debattenraum unter bestimmten Umständen auch wieder zu schließen, könne etwas mit Zensur zu tun haben? Meinungsfreiheit ist das Grundrecht darauf, sich eine Meinung zu bilden und diese frei zu äußern. Sie ist aber kein Freifahrtschein, seine Ansichten auf jeder Bühne und zu jedem Zeitpunkt ungefiltert kundtun zu dürfen. Es wird schließlich auch nicht jeder Leserbrief, der eine Redaktion erreicht, veröffentlicht.

Und die Meinungspluralität? Der Rundfunkstaatsvertrag fordert zwar von den Öffentlich-Rechtlichen, das Prinzip der Ausgewogenheit einzuhalten und die Meinungsvielfalt in seiner Berichterstattung zu berücksichtigen. Ob das Programm ausgewogen ist und vielfältige Meinungen abbildet, entscheidet sich aber nicht in einer TikTok-Kommentarspalte. Die Plattformen dahinter sind nicht darauf ausgelegt, ein für die deutsche Gesellschaft repräsentatives Meinungsspektrum abzubilden.

Wenn man das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Verpflichtung der Öffentlich-Rechtlichen, Meinungsvielfalt im Programm abzubilden, addiert, kommt da kein Menschenrecht auf einen Talkshowplatz bei „Maischberger“ raus – und auch nicht das Recht, unter jedem beliebigen Beitrag eines Senders meine Meinung kundzutun. Die Freiheit, die eigene Meinung am Gartenzaun, auf dem eigenen Social-Media-Profil oder in Mails an die Redaktion kundzutun, meinetwegen sogar zu schreien, unfreundlich zu formulieren oder zu pöbeln, wird dadurch trotzdem nicht beschnitten. Keine Sorge.

Die Aufgabe ist nicht, möglichst viel auszuhalten

Ein weiteres, hausgemachtes Problem ist ein personelles: Wer moderiert solche Kommentarspalten eigentlich? Mein Eindruck: Keiner hat da Bock drauf. Jahrelanges Studium, journalistische Ausbildung und Fachexpertise, um dann auf Instagram Kommentare von Wutbürgern zu beantworten oder mit lustigen Emojis auf inhaltlich völlig Belangloses zu reagieren, um die Antwortquote hochzutreiben? Zugegeben: So stelle ich mir meine berufliche Zukunft auch nicht vor. In vielen Redaktionen ist Community Management, kurz CM, deshalb eine Einstiegsstelle, nach dem Motto: Du hast ein bisschen journalistische Erfahrung, willst dich hier reinarbeiten, hocharbeiten, okay, mach doch erstmal ein, zwei Jahre Community Management und dann gucken wir weiter. Ich habe mit vielen jungen Leuten in dem Bereich gesprochen und niemand hatte sich aktiv für dieses Berufsfeld entschieden. Immer ein Kompromiss, immer die Bedingung, um irgendwann weiterzukommen.

Als ich einmal bei der Arbeit zu weinen beginne, weil ich vor einem Berg von etwa 600 Kommentaren sitze, von denen 90 Prozent so rassistisch und hasserfüllt sind, dass ich sie hier nicht ohne diverse Triggerwarnungen zitieren könnte, kommt eine andere junge Community Managerin zu mir, legt mir die Hand auf die Schulter und sagt: „Du gewöhnst dich noch dran, man stumpft schnell ab, ich denk mir mittlerweile wirklich gar nichts mehr dabei.“ Sie guckt dabei, als wäre das ein prima Trost, und ich frage mich, warum mich das absolut überhaupt nicht tröstet.

Vielleicht, weil ich es absurd finde, dass Community Manager:innen gern unterstellt wird, eine zu große Sensibilität bei bestimmten Kommentarfluten wäre eine Form fehlender Professionalität und Resilienz. Auf dem Schreibtisch, an dem ich sitze, kleben Zettel mit kleinen Tipps und süßen Sprüchen, sowas wie „Halt durch!“ und „Gönn dir zwischendurch mal ne kleine Pause zum Durchatmen“. Dabei ist die Aufgabe ja nicht, furchtbare Aussagen auszuhalten, sondern im Gegenteil, aufmerksam für Diskursdynamiken zu sein.

Und auch persönliche Betroffenheit ist keine Schwäche, sondern Teil der Perspektivenvielfalt, die sich viele Redaktionen (zumindest öffentlich) wünschen. Ich habe schwarze Community Manager:innen kennen gelernt, die keine Lust mehr hatten, Tausende Kommentare zu moderieren, die mindestens implizit rassistisch waren, aber noch nicht offiziell gegen die Netiquette verstießen. Ich habe queere Community Manager:innen erlebt, denen es schlecht ging, nachdem sie unzählige queerfeindliche Kommentare lesen mussten, denen zufolge queere Menschen in Deutschland nicht mehr so offen leben sollten und die laut Netiquette in die Kategorie Meinung fallen. Warum sollten gerade solche Reaktionen nicht ein ganz guter Indikator dafür sein, ab wann sich auch ein Teil der Community in der Kommentarspalte nicht mehr sicher fühlt? Denn gerade dann ist ein Debattenraum eben nicht mehr offen für viele verschiedene Meinungen, sondern drängt Gruppen systematisch aus dem Diskurs.

Aushilfskräfte einzustellen, reicht nicht

Zu dem Besetzungsproblem gehört außerdem: Wenn Kommentarspalten tatsächlich Orte für inhaltlichen Austausch sein sollen, müssen Community Manager:innen entsprechend qualifiziert sein – undankbarer Job hin oder her. Es würde also Sinn machen, den Austausch unter Social-Media-Posts auch den Teammitgliedern zu überlassen, die den jeweiligen Beitrag recherchiert haben und entsprechend im Thema sind.

Studierende anzustellen, die offensichtliche Beleidigungen und Morddrohungen löschen und auf inhaltliche Fragen bestenfalls mit schnellen Google-Suchen antworten, ist zu wenig für Plattformen, die Hass und Hetze belohnen und Empörung fördern. Es ist zu wenig für eine Zeit, in der rechte Netzwerke gezielt redaktionelle Kapazitäten binden, indem sie sie mit teils zusammenhangslosen, teils populistischen, selten aber im Einzelnen strafrechtlich relevanten Kommentaren fluten. Hinzu kommt, dass Leuten im CM, eben weil: jung und unerfahren, gerne abgesprochen wird, eine Entscheidung wie die Limitierung oder Schließung einer Kommentarspalte treffen zu können. Ob eine Kommentarspalte gerade ein Ort wertvollen Austauschs oder die absolute Hölle ist, können aber vor allem die beurteilen, die das über Stunden hinweg beobachten.

Um das bei aller Kritik klarzustellen: Dass Redaktionen bemüht sind, ihre Inhalte auch jungen Menschen zugänglich zu machen und das da, wo die sich eben aufhalten, ist richtig. Dass das Unterhaltungsangebot der Öffentlich-Rechtlichen nicht beim ZDF-„Fernsehgarten“ im linearen Fernsehen Halt macht, sondern darum bemüht ist, auch Menschen unter 60 auf Plattformen mit entsprechend jüngeren Zielgruppen zu erreichen, ist richtig. Dass die „Tagesschau“ oder Deutschlandfunk Nachrichten auch für Instagram aufbereiten und Formate wie „Die da oben!“ jungen Menschen auf YouTube politische Zusammenhänge erklären, ist richtig. Und auch ganz andere Themen haben ihre Berechtigung: Dass Instagram-Formate wie das (vor kurzem geschlossene) glanzundnatur Jugendlichen erzählen, dass sie nicht die einzigen sind, deren eine Brust größer ist als die andere, und damit Orte der Aufklärung und des Austauschs für tendenziell schambehaftete Themen sind, ist richtig. Und natürlich stecken Social-Media-Teams einen großen Teil ihrer Ressourcen in kleinteilige Formulierungs- und Schnittfragen, weil es auf diesen Plattformen besonders wichtig ist, eine bestimmte Sprache zu treffen.

Mehr Schadensbegrenzung als Management

Es geht beim Community Management auch nicht darum, irgendwem eine Meinung aufzuzwängen: Man muss nicht der gleichen Ansicht wie ein Großteil der angestrebten Zielgruppe eines Formats sein, um sich an einer Diskussion in der Kommentarspalte zu beteiligen zu dürfen. Eine Perspektive auf die Welt muss nicht mal fachlich fundiert oder korrekt sein, damit Redaktionen sich ihrer annehmen. Meinungsfreiheit gesteht einem ja nicht nur allerlei persönliche Einstellungen zu, man darf inhaltlich sogar ziemlich auf dem Holzweg sein.

Aber: Redaktionen müssen die eigenen, digitalen Debattenräume auch nicht für jeden Mist und jede Hasswelle offenhalten. Die journalistische Verantwortung endet nicht, wenn Beiträge hochgeladen sind. Die Kommentarfunktion auf Social Media ist eine große Chance, herauszufinden, was Menschen bewegt, Aufklärung zu leisten, einzuordnen und Rede und Antwort zu stehen. Community Management, so wie ich es mitbekomme und erlebt habe, hat in vielen Fällen allerdings herzlich wenig mit Managen zu tun, sondern vor allem mit dem kläglichen Versuch von Schadensbegrenzung.

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