ich_iel
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Wenn du eins findest, sag mir gern bescheid. Ich glaube, du erwartest etwas zu viel von anderen LĂ€ndern, denn ich fĂŒrchte, das ist mit kleineren Unterschieden im wesentlichen ĂŒberall so, wo es eine halbwegs funktionierende Demokratie gibt.
ĂR hat ein super Angebot - nur zahlt man dafĂŒr leider nicht, sondern fĂŒr unsinnigen sich-ewig-wiederholenden Schwachsinn wie Tatort, FuĂball oder Musikantenstadl.
(Tut mir leid, wenn sich jetzt hier einige beim FuĂball auf die FĂŒĂe getreten fĂŒhlen, aber ihr subventioniert mir auch nicht seit Jahrzehnten mein Hobby)
Neuseeland ist unfassbar nice.
Ein Land, das (wenn auch nur bis jetzt) es geschafft hat, rauchen zu verbieten, muss unfassbar nice sein. Und dann haben die da auch noch eine Landschaft zum Herr der Ringe drehen...
Da eher nicht. Aber letztens gab es einen ziemlich guten schweizer Tatort. Hatte auch irgendeinen dieser Preise gewinnen, die sich der ĂR jedes Jahr selbst ab Revers tackert. Aber die Autoren der Tatorte und Polizeirufe probieren eigentlich hĂ€ufig mal etwas Neues aus.
Aber bei FuĂball und Olympia: Warum nicht einfach nur die Kreisliga und das Sportfest der Klasse 4a zeigen? Spart garantiert jede Menge Geld und zeigt sinnvollen Breitensport.
Hm, da höre ich was anderes. Ich habe jĂŒngst mit einem Autorenpaar gesprochen, die quasi vollberuflich fĂŒr eine dieser Notruf Oberkante Unterlippe Serien schreiben und er meinte, dass sie es hassen, immer das gleiche abliefern zu mĂŒssen und dass aber alles andere keine Quote bekommt.
Notruf Oberkante ist ein bisschen was anderes als Tatort. Du kannst dir ja mal den Wikipedia-Artikel "Schmunzelkrimi" geben. Und aktuell probiert sich die ARD zusĂ€tzlich an Krimis, die gezwungenermaĂen irgendwo im Ausland (Bozen, Barcelona, Kroatien ... Erzgebirge) spielen. Sowas schaut man eben, weil man die Darstellerys sympathisch findet oder die Landschaft so toll und gerade nichts besseres kommt. Da wird garantiert nach der ersten Folge auch nichts mehr ausprobiert.
Tatort und Polizeiruf sind aber schon ziemlich variabel: die Konstanten sind der Vorspann, dass es ein Kriminalteam gibt, das in Deutschland ermittelt und, dass das 90-Minuten-Format gehalten wird. Abgesehen davon wechseln die Teams, wechselt der Humorfaktor, wechselt die ErzĂ€hlperspektive. Und ich wĂŒrde behaupten, in etwa der HĂ€lfte der Tatorte der letzten 20 Jahre wurde einem Versuch gröĂerer Raum eingerĂ€umt. Im schlimmsten Fall wird nur die Frage beantwortet, wie viele Leute Till Schweiger in 15 Minuten ohne BegrĂŒndung in der ARD umbringen kann. In den besseren FĂ€llen ist ein offenes Ende, ein AnstoĂ zum Nachdenken, eine clevere ErzĂ€hlweise, etc.
Woa ich weiĂ, dass viele Leute Tatort auf ein Podest stellen weil der so viel ausprobiert und so toll ist. Ich hab in meinem Leben kaum einen gesehen, wo ich Lust hatte dran zu bleiben. Irgendwie ist das immer die gleiche SoĂe, Ermittlerteam plus sozialkritisches Thema abgeschmeckt mit mehr oder weniger Humor.
Und eigentlich bin ich im besten Tatort Alter, frĂŒhe Gen X
Aber jedesmal wenn ich es versuche, hab ich nach 10 Minuten oder so den Drang umzuschalten.
Das ist mir zu undifferenziert. Riesen Berg ScheiĂe schlieĂt zu viele Leute ein, die ich kenne und die in irgendeine Weise direkt oder indirekt fĂŒr den ĂR arbeiten. Ich weiĂ die sind gut und die wollen was bewegen. Aber die haben teils unertrĂ€gliche Arbeitsbedingungen (alte Hardware, ZeitarbeitsvertrĂ€ge, absurde Arbeitszeiten, etc) und dĂŒrfen durch die Programmdirektion nichts auĂergewöhnliches wagen. Da geht das Geld also definitiv nicht hin, sondern in die anderen Dinge, Boomer-Pleaser, mutlose und einfallslose Produktionen, Sport-Fetisch und so weiter. Und fĂŒr den Rest, nĂ€mlich neutrale Berichterstattung und politische und bildende Formate, besonders online, leiste ich gern einen Beitrag.
Du bestĂ€tigst leider auch sehr meinen Punkt: du bist extrem undifferenziert. Demnach gelesen ist alles am ĂR Desinformation, Framing und so weiter. Ich behaupte: das ist falsch und eine bequeme VerkĂŒrzung der Tatsachen, wie man sie gern auch aus populistischen Ecken hört.
Der ĂR ist ein extrem wertvolles und demokratieförderndes Mittel und ich bin sehr froh, dass wir so etwas haben. Kritisiere lieber die Art der SelbsteinschĂ€tzung, wenn es um die Anmeldung von Bedarf geht. Kritisiere gern die politische NĂ€he der Intendanten (hier aber bitte objektiv).
Meine einfache Schlussfolgerung deiner Aussage ist: du schaust die qualitativen Formate einfach nicht an und beschwerst sich darĂŒber. Gerade ZDF hat ohne Ende politische Formate, die ich als hochwertig erachte. Oder Funk, die sind auch nicht schlecht, wenn man mal das bequeme biased bashing weglassen mag. Chez Krömer war eines der herausragendsten Formate, die ich jemals im deutschen Fernsehen wahrgenommen habe, das lief sogar im sonst eher diskussionswĂŒrdig aufgestellten RBB. Arte ist eine Zauberkiste der Allgemeinenbildung.
Ganz ehrlich, Kritik haben die ĂR verdient, keine Frage, auch die Höhe des Beitrags ist diskutabel. Aber wer so undifferenziert urteilt, hat sich aus meiner Sicht vom billigen Populismus einfangen lassen.
Edith: die 74 ist wohl nicht mehr ganz aktuell, laut Wikipedia sind es derzeit 90 Radio- und TV-Sender.
Leider nicht so sehr, wie du das meinst, denn sonst wĂŒrdest du beispielsweise nicht stĂ€ndig von Scheinsteuern sprechen. Der Grund, warum der Beitrag keine Steuer ist, ist dessen Zweckbindung. Ohne diese wĂŒrde das Geld nicht beim ĂR ankommen, sondern irgendwo im Haushalt von Bund und LĂ€ndern versickern (mal davon abgesehen, dass der Beitrag gewerblich durchaus absetzbar ist).
Das ist jedenfalls ein dicker Punkt, den der billige Rechtspopulismus macht. Und es kommen weitere hinzu. Gendersprache habe ich von Seiten des ĂR nie besonders hervorgehoben gepusht gesehen, also so gar nicht. Desinformation und Framing sind harte VorwĂŒrfe, die man nicht mal eben so beleglos hinstellt - es sei denn, man agiert populistisch.
Ein riesiger Berg ScheiĂe, wie du es nanntest, soll keine Behauptung beinhalten, dass alles schlecht ist? Ich weiĂ nicht, dann möchte ich die Analogie dazu lieber nicht wissen.
"Demokratie geht nicht ohne ĂR" ist nicht das gleiche wie meine Aussage "ĂR ist demokratiefördernd". Ehrlich, du willst nachdrĂŒcklich nicht populistisch rĂŒberkommen und ich möchte dir das gerne abnehmen, aber du arbeitest wirklich viel dagegen mit solchen Statements.
Mit der Anmeldung des Bedarfs ist der Vorgang gemeint, mit dem die ĂR ihren Finanzbedarf bei der KEF anmelden. Diesen Vorgang wiederum finde ich extrem fragwĂŒrdig, aber das hat nichts mit deinem individuellen Bedarf an 500 Sendern zu tun - was auch einigermaĂen Quatsch wĂ€re, da nicht alle Sender deinen Vorlieben entsprechen wollen und mĂŒssen. Sind 500 zu viel? Sicherlich. Es sind in der RealitĂ€t auch 74. So viel zu populistischen Darstellungsweisen.
Und auch den Begriff 'objektiv' kannst du nicht kapern, um damit ganz klar subjektive Deklaration zu betreiben (vgl. "MĂŒll").
Ob Funk funktionierende Formate einkauft oder selbst baut - so what, was ist der Unterschied? Mir doch egal, solange der Inhalt stimmt.
Bis eben dachte ich, wir sind vielleicht da einfach falsch aneinandergeraten, kann ja passieren. Aber ich denke jetzt ehrlich gesagt schon, dass du dich hier ganz schön hast von den Populisten vor den Karren spannen lassen, auch, wenn du das vielleicht selbst nicht siehst.
Edith Edith: ich habe versehentlich im vorangehenden Kommentar editiert und auch das "Edith" war keine Absicht. Boah, autocorrect und Ăbersichtlichkeit auf meinem Telefon sind ein GrĂ€uel, aber ich denke es wurde verstĂ€ndlich, was gemeint war...
Da bin ich jetzt mal ganich deiner Meinung. Allein DafĂŒr das ich Radio ohne alle 2 songs 3min Werbung hören muss lohnen sich die GEZ. Auch die QualitĂ€t ist nicht unbedingt gefallen ja bei so Vormaten wie STRG F Ja, aber zum Beispiel Produktionen wie "Putins BĂ€ren" sind Qualitativ nicht schlecht.
Wie wÀre es mit Sibirien?
Verstehe den Hass nicht gibt keine GEZ, Regierung macht nur Wass alle sagen. Und jetz lass ma meine Vodka E in Ruhe. /s
Nordnorwegen. Kein Witz.
Grönland