this post was submitted on 16 Oct 2023
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Deutschland
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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
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Dazu finde ich das Jung und Naiv Interview mit Muriel Asseburg sehr interessant. Deutschland hat das Problem, dass Israel als Staat zum Richter darüber gemacht wurde, ob Deutschland das dritte Reich und den Faschismus überwunden hätte.
Deswegen müssen sich deutsche Politik und Medien demonstrativ hinter Israel stellen, und jede Kritik als Antisemitismus brandmarken und umgekehrt können Antisemiten die Frustration darüber aufnehmen und Menschen in die Ecke bringen, in die sie zuvor gedrängt wurden. Das ist auch etwas, dass Israel gezielt fördert, indem es Juden überall auf der Welt versucht mit Israel gleichzusetzen und bedingungslose Unterstützung einzufordern.
In der Folge sehen wir dann so Absurditäten, wie das Bernie Sanders proaktiv öffentlich von der SPD von einem nicht existierendem Treffen ausgeladen wird, obwohl er selbst Jude ist. Es wird also antisemitisch gehandelt, um sich selbst vor dem Vorwurf des Antisemitismus zu schützen und damit gezeigt, dass man das dritte Reich eben nicht überwunden hat. Denn es geht nur um Erscheinung, nicht aber darum, mit Jüdinnen und Juden gleichberechtigt und respektvoll in einer multikulturellen Gesellschaft zu leben.
Halte ich für groben Unfug. Das habe ich noch nie gehört. Alles, was auf dieser Aussage aufbaut, halte ich ebenso für groben Unfug.
Wo wird wie antisemitisch gehandelt?
Dann höre dir bitte das Interview an. Aus der Videobeschreibung:
Die Stiftung Wissenschaft und Politik berät Bundestag und Bundesregierung, und wird hauptsächlich von diesen finanziert. Nicht nur ich halte Frau Asseburg für sehr kompetent in diesem Gebiet, sondern anscheinend ist ihre Forschung und Position wichtig genug, um staatlich finanziert zu werden.
Es wird ein jüdischer Politiker öffentlichkeitswirksam vom Diskurs ausgeschlossen, weil man sich seinen inhaltlichen Positionen nicht stellen möchte. Und man möchte sich seinen inhaltlichen Positionen nicht stellen, weil man nicht mit der Behauptung, dass sei Antisemitismus, reagieren kann, weil er selbst Jude ist.
Also wird ein Jude öffentlichkeitswirksam vom Diskurs ausgeschlossen, weil er ein Jude ist, und jüdische Kritik an Israel nicht Teil des Diskurses werden soll. Damit soll auch die Wahrnehmung der Pluralität in den jüdischen Gesellschaften und die Pluralität jüdischen Lebens behindert werden, da diese Pluralität und gegen Israel gerichtete Kritik innerhalb dieser Pluralität nicht akzeptiert wird.
In der Folge wird von Juden erwartet, dass sie bestimmte politische Positionen vertreten, um an der Gesellschaft teilhaben zu dürfen, was ebenfalls antisemitisch ist.
Damit möchte ich nicht unterstellen, dass die SPD oder Saskia Esken grundsätzlich antisemitsch seien. In diesem Fall haben sie jedoch antisemitisch gehandelt, und es ist geradezu exemplarisch dafür, wie in Deutschland Antisemitismus weiter in der Form fortlebt, dass sich die Gesellschaft damit schwertut auf Augenhöhe und normal mit Juden umzugehen.
Ich höre mir das Interview nicht an. Ich habe mir angeschaut was diese Politologin so geforscht und veröffentlicht hat und ich kenne Tilo Jung. Ich muss keine 2 Sekunden überlegen, um da Schlüsse zu ziehen. Auch das Wort Expertin ist für mich eher alarmierend. Warum sagt man immer Expertin? Das ist absoluter Käse. Titel angeben, vll. Forschungsthema oder Arbeitsstelle und dann wirkt das direkt glaubwürdiger.
Die Beratung der Bundesregierung oder sonstwen macht einen nicht automatisch kompetent. Nach der Logik wären alle Lobbyisten der Welt die Engel auf Erden.
Du könntest mir auch einfach so eine Erkärung geben und mich überzeugen, dann schaue ich das Video vielleicht an. Aber so empfinde ich das als unnötig.
Welcher jüdischer Politiker wurde wo öffentlichkeitswirksam vom Diskurs ausgeschlossen? Vorallem welcher Diskurs? Meinst du Bernie Sanders? Der wurde nirgends vom Diskurs ausgeschlossen. Nur weil man mit dem nicht reden möchte? Absoluter Quatsch - mal ganz davon abgesehen, dass der für Deutschland keinerlei politische Relevanz hat. Und außerdem reden wir hier immer noch von der SPD. Die SPD ist nicht der ganze Diskurs Deutschlands. Und nein, die SPD und Saskia Esken haben in diesem Fall nicht antisemitisch gehandelt. Sie haben nur Israel als vorwand genommen, um sich nicht ihrer klassenverräterischen Position zu stellen.
Das hört sich für mich alles wie eine große Verschwörungserzählung an, so wie du das darstellst.
Wie soll ich dir jetzt in einem in sinnvoller Zeit lesbaren Text zusammenfassen, warum deine Vorurteile gegen Frau Asseburg unbegründet sind? Ich müsste jetzt das Interview transkribieren, damit du dann lesen kannst, warum Frau Asseburg Ahnung von den Zusammenhängen hat, die deine und meine Kenntnisse über den Konflikt und die Region weit überschreiten.
Die Aussage, Deutschland hat Israel zum Richter über die Überwindung der Nazizeit gemacht, kommt daher, wie historisch diese Frage verknüpft wurde.
Wenn du dir das nochmal langsam durchliest, fällt dir der Widerspruch auf?
Er ist als einflussreicher Politiker und Denker unserer Zeit sicherlich relevanter, als die Prechts, Welzers, Wagenknechts & co., die so durch die Talkshows geschleift werden. Konkret im Thema Israel nicht zuletzt, weil die Beziehung Deutschlands zu Israel nicht ohne die Beziehung beider Staaten zu den USA betrachtet werden kann.
Auch hier bitte ich dich, dir deinen Text noch mal langsam durchzulesen. Für mich klingt das mit dem "Vorwand genommen, ihrer klassenverräterischen Position zu stellen" deutlich weiter hergeholt, als die Beziehung zwischen seinen politischen Positionen zu Israel und der Tatsache, dass er selbst Jude ist, und dem "sich nicht stellen wollen" der SPD. Zumindest in dem Punkt stimmen wir wohl überein.
Es wäre jedoch deutlich einfacher für die SPD gewesen, sich einen anderen Vorwand zu suchen, oder gar nicht erst über irgendwelche Treffen zu reden, wenn sie sowieso nicht mit ihm reden wollen. Und damit kommen wir wieder zu dem Punkt, dass ein wichtiger jüdischer Politiker der aktuellen Zeit von der SPD demonstrativ ausgeladen wird, weil man sich nicht seiner jüdischen Kritik an Israel stellen will.
Frau Assenburg ist parteiisch. Das ist mein Kritikpunkt und entsprechend kann ich das nicht ernst nehmen. Tilo Jung ist das ebenso.
Ohne Nachweis und Erklärung ist und bleibt das Blödsinn.
Wie gesagt, Saskia Esken hat Bernie Sanders von keinem Diskurs ausgeschlossen, nur weil sie mal einen Termin abgesagt hat. Bullshit.
Ohne Nachweis kann ich das nicht bestätigen. Alle Namen, die du genannt hast sind garantiert prominenter als Bernie Sanders bei uns. Gerade zum Thema Israel haben wir noch ganz andere Kaliber, da brauchen wir keinen Bernie Sanders.
Gibt es ein öffentliches und offizielles Statement von der SPD warum das Treffen abgesagt wurde? Wenn nicht, dann ist meine Herleitung genauso legitim wie deine Erzählung.