Die Salierallee soll im Sommer 2025 dem Radentscheid gemäß umgebaut werden. 111 Parkplätze am Straßenrand müssen wegfallen.
Von Gerald Eimer
Redakteur
Der Wegfall von 111 Parkplätzen in der Salierallee bleibt für die CDU zwar ein Ärgernis, am Ende stimmte aber auch sie mit Grünen, SPD, Linken und der Fraktion Zukunft im Mobilitätsausschuss – wie schon zuvor in der Bezirksvertretung Aachen-Mitte – für die von der Verwaltung favorisierte Umbauvariante 2. Diese Variante sieht insbesondere die Einrichtung von 2,30 Meter breiten und geschützten Radstreifen, verbreiterte Gehwege und den Schutz des grünen Mittelstreifens vor. Baubeginn wird frühestens im Sommer 2025 sein.
Für viele Anwohner, aber auch die CDU, ist das eine Lösung, die sie nur mit viel Zähneknirschen akzeptieren, wie die Diskussionen im Vorfeld gezeigt haben. Von einer Wahl „zwischen Pest und Cholera“ war die Rede. Den Vorwurf griffen Jörg Lindemann und Gaby Breuer im Mobilitätsausschuss erneut auf: Die städtischen Planer hätten letztlich keine andere Wahl als die Variante 2 offengelassen.
Gegen den von Bürgern eingebrachten Vorschlag, den Radweg über den Mittelstreifen zu führen und so das Straßenrandparken beizubehalten, hatte nicht zuletzt der Fachbereich Umwelt deutlich Position bezogen. Zu groß sei die Gefahr für die Bäume, zu hoch der Versiegelungsgrad. Unpraktisch und riskant wäre aber auch die Verkehrsführung für Radfahrende, die dafür den Autoverkehr mehrfach kreuzen müssten.
Den Einwand, dass bislang nur wenige Radfahrende auf der Salierallee unterwegs seien, wies insbesondere Jan van den Hurk (SPD) zurück: „Wir bauen eine Brücke ja auch nicht erst, wenn die Leute anfangen zu schwimmen. Wir müssen ein Angebot schaffen, damit die Leute es annehmen und nutzen können.“
Der Beschluss, gegen den sich nur FDP und AfD aussprachen, ist nun Grundlage für die konkrete Umbauplanung der Salierallee. Weil dies noch Zeit braucht, die Straße aber bereits in einem nicht mehr verkehrstauglichen Zustand ist, kündigte Fachbereichsleiterin Isabel Strehle für dieses Jahr dennoch weitere Bauarbeiten an. Um Frostphasen im Winter zu überstehen, müsse die Fahrbahndecke an „relevanten Stellen“ abgefräst und mit einer dünnen provisorisch asphaltiert werden.
Der eigentliche Umbau – radentscheidkonform – soll dann 2025 in Angriff genommen werden. Die Verwaltung hat angekündigt, sich noch um Fördermittel zu bemühen. Dies soll die Bürger vor Ort vor Beitragszahlungen bewahren.
Schönes Ding. Wenn man bedenkt dass in Köln die Berrenrather neu gemacht werden soll und als Radinfrastruktur wieder nur aufgemalte Schutzstreifen in der Dooringzone eingeplant sind nach Muster der Venloer, die ja schon als komplett gescheitert gilt, ist dass was in Aachen passiert echt nicht selbstverständlich.
Es gibt auch ein neues Innenstadtmobilitätskonzept das bald beschlossen werden soll, bei dem die ganze Innenstadt in 7(?) verschiedene Zonen aufgeteilt wird. Autofahrer können zwischen Zonen nur hin- und herspringen wenn sie aus der Innenstadt rausfahren, Busse, Radfahrer und Fußgänger haben weiter freie Fahrt. Wenn das wirklich umgesetzt wird ist Durchgangsverkehr in der Innenstadt für Autofahrer komplett unmöglich, ich freue mich schon drauf.
Klingt fantastisch!
Hätte nicht gedacht, dass ich Aachen mal so sexy finden würde. Wann soll das implementiert werden? Auch ab 2025?
Na, da täuschst du dich aber gewaltig, denn nur weil es Regeln gibt, heißt es nicht, dass sie befolgt werden und das gilt vielleicht nirgendwo so sehr wie bei der StVO.
Vielleicht färbt die Nachbarschaft zu den Niederlanden doch ein wenig ab.